Lieber Herr Krämer,
Ich weiß nicht, ob mein Ausschuß mit derselben Härte vorgegangen wäre, aber ich finde das Urteil gut vertretbar. Die „Moral“ der Studierenden bezüglich der Täuschungen hat unter Corona stark gelitten. Früher hat eine Eigenständigkeitserklärung noch etwas bedeutet. Heute erodiert das erheblich. Chatgruppen währen Prüfungen sind seit den ungeeigneten Take Home Klausuren, wie es so schön fälschlich heißt, Gang und Gäbe geworden. Berichte über die Organisation der Studenten während dieser take Home exams in Klausurform (wie gesagt, aus meiner Sicht eine ungeeignete Aufgabenstellung) konnte man in allen möglichen Berichten nachlesen (z.B. Hochschulreport) und das konnte sicher aus das Berliner Gericht. Insofern finde ich den generalpräventiven Aspekt durchaus angemessen, um wieder etwas mehr Verständnis für die dos und donts herbeizuführen.
Viele Grüße
Escher
Prof. Dr. Christina Escher-Weingart
Universität Hohenheim
Institut für Rechtswissenschaften - 550A
Schloss Osthof-Nord
70599 Stuttgart
Tel.: 0711 459-22626
Fax.: 0711 459-23482
Am 06.07.2023 um 10:49 schrieb Ralph Kraemer <ralph.kraemer@uni-konstanz.de>:
Falls diese Mail Sie/Dich doppelt erreicht, bitte ich um Entschuldigung, ich teste noch einige Einstellungen der Liste.
Liebe Mitglieder des Erfa Prüfungsrechts,
Frau Braun vom hiesigen Justiziariat schickte mir heute morgen dankenswerterweise einen Link zu einem aktuellen Urteil des VG Berlin (VG 12 K 52/22) auf dem Gebiet des Prüfungsrechts, den ich Ihnen bzw. Euch gerne weiterleite:
https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/vg-berlin-exmatrikulation-wegen-teilnahme-an-online-chat-waehrend-einer-klausur
Was denken Sie/denkt Ihr zu diesem Urteil bzw. zu der Sanktion der beklagten Universität? Halten Sie/haltet Ihr diese (hier: Exmatrikulation) für zu drastisch oder angemessen?
Herzliche Grüße und noch einen schönen Donnerstag,
Ralph Kraemer
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