Der RatSWD veranstaltet am 12. März 2007 in Wiesbaden einen Workshop "Zur Einflussnahme der Wissenschaft auf das Erhebungsprogramm der amtlichen Statistik am Beispiel des Zensus 2010/2011". Der RatSWD will damit den Dialog zwischen Amtlicher Statistik und akademischer Wissenschaft über die Gestaltung des amtlichen Erhebungs- und Aufbereitungsprozesses (von Registerdaten) beispielhaft beginnen.
Mit dem Kabinettsbeschluss der Bundesregierung vom 29. August 2006 wurde die Grundsatzentscheidung getroffen, dass sich Deutschland an der kommenden EU-weiten Zensusrunde 2010/2011 im so genannten registergestützten Verfahren beteiligen wird. Dieses Zensusverfahren ist eine Mischung aus Registerauswertungen und ergänzenden primärstatistischen Erhebungen.
Das Erhebungsprogramm des nächsten Zensus ist durch den Gesetzgeber festzulegen. Die Kontur der Erhebung steht mit den Empfehlungen der EU und der Vereinten Nationen (ECE) fest: http://www.destatis.de/zensus/merkmale.htm. Inwieweit hierbei die europäischen Vorgaben im nationalen Rahmen ausgestaltet werden können, muss geprüft werden.
Das Anliegen dieses Workshops besteht darin, auf Basis detaillierter Informationen zu den rechtlichen und zeitlichen Rahmenbedingungen des Zensus das Erhebungsprogramm zu diskutieren. Damit rücken Fragen in den Mittelpunkt wie zum Beispiel: Welche Merkmale sind in den genutzten Registern enthalten und wie werden sie ausgeschöpft? Welche Stichproben und welche Inhalte stehen im Zentrum der Zusatzerhebungen? Welche bislang unzulänglich berücksichtigten Strukturdaten sind aus der Perspektive der eigenen wissenschaftlichen Disziplin unbedingt erforderlich und lassen sich nicht aus alternativen Quellen erschließen? Der Workshop soll am Beispiel des Zensus 2010/2011 diskutieren und zeigen, ob und wie die Wissenschaft das Erhebungsprogramm der amtlichen Statistik beeinflussen kann. Dabei soll eine fundierte wissenschaftliche Begründung Voraussetzung für Vorschläge zum Erhebungsprogramm sein. Im Idealfall setzt dies innerhalb der einzelnen Disziplinen einen durch die Fachgesellschaften begleiteten Verständigungsprozess über realistische und konsistente Forderungen voraus. Der Workshop richtet sich vor allem an die interessierte Fachöffentlichkeit, insbesondere an empirisch arbeitende Vertreterinnen und Vertreter der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.
Quelle:
http://www.ratswd.de/veranst/ws_zensus/ws-zensus_main.html
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Christof Wolf Sprecher der Sektion Methoden der Empirischen Sozialforschung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
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