Call for Papers für die gemeinsame Tagung der Methodensektionen der DGS
"Wozu empirische Sozialforschung?"
am 17./18. April 2009 an der Universität Marburg
Qualitative und Quantitative Sozialforschung haben gewisse Schnittmengen, operieren in ihren Kernbereichen aber fast wie in verschiedenen Disziplinen: ohne viel Interesse oder Verständnis für die je andere Seite. Diese Indifferenz hat durchaus legitime Aspekte und liegt der Teilung in zwei Sektionen zugrunde. Andererseits ist unterhalb der Klischees des "Quantitativen" und "Qualitativen", und in zahlreichen oberflächlichen Lehrbuchdarstellungen kaum ausgelotet, in welchen soziologischen Grundhaltungen eigentlich die divergierenden methodologischen Orientierungen begründet sind. Die gemeinsame Tagung der beiden Methodensektionen der DGS soll daher mit einem bewusst allgemein gehaltenen Titel zu einem Austausch über grundsätzliche Fragen empirischer Sozialforschung einladen: An welchen unterschiedlichen Gegenständen entstehen die voneinander verschiedenen methodologischen Orientierungen? Was sind die Erkenntnisinteressen? Was sind ihre wissenschafts- und sozialtheoretischen Prämissen? Welches Spektrum an Forschungsstrategien wird verfolgt? Worin besteht der theoretische oder praktische Sinn der Forschung? Was bedeutet eigentlich "empirisch" in den Varianten empirischer Sozialforschung? Und schließlich: Woran bemisst sich die Qualität empirischer Forschung? Auf diese Fragen lassen sich ganz unterschiedliche Antworten geben und man darf die Vermutung wagen, dass die Antworten, die aus den beiden Sektionen kommen, nicht einheitlich ausfallen. Interessant sollte aber sein, über welche Fragen Konsens besteht und über welche sich rationaler Dissens herstellen lässt.
Abstracts für Beiträge bitte bis zum 31.1.2009 an die Sprecher der Sektionen:
Jörg Strübing (joerg.struebing@uni-tuebingen.de) oder Christof Wolf (christof.wolf@gesis.org)
methoden@mailman.uni-konstanz.de