Liebe Frau Eifler, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich bin mir nicht so sicher, ob es im besten Interesse einer breiten Vertretung aller methodischen Richtungen in der Sozialforschung ist, wenn die Sektion dem Vorschlag des DGS-Vorstandes die Zustimmung versagt. Eine vernünftige Prognose der zukünftigen Besetzung des Fachkollegiums Sozialforschung müsste ja auch das Vorschlags- und Wahlverhalten der anderen Fachgesellschaften berücksichtigen. Wenn wir aber die Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die Deutsche Gesellschaft für Demographie, die Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft und die Deutsche Gesellschaft für Politikwissenschaft mit in Betracht ziehen, dann zeigt sich schnell, dass dort typischerweise ein Nominierungsbias vorliegt der dem des DGS-Vorschlags genau komplementär ist.
Am Ende kommt es doch auf die Mischung im Fachkollegium an: Wenn ein Teil der Sektionen den DGS-Vorstandsvorschlag (der ja mit dem Kollegen Ludwig-Mayerhofer auch einen ausgewiesenen Forscher aus dem eher quantitativen Spektrum umfasst) nicht mitträgt, besteht die Gefahr (und für das Fach Soziologie als Ganzes ist das einen Gefahr), dass am Ende ausschließlich VertreterInnen quantitativer bzw. nomologisch-deduktiver Verfahren in das Gremium einziehen. Für eine faire Begutachtungspraxis wäre das ein m.E. dramatischer Rückschritt. Die Frage ist doch, ob wir uns als Sektion primär als Methodiker oder primär als VertreterInnen des Fachs Soziologie verstehen. Und diesem Fach sollten wir keinen Bärendienst erweisen.
Ich würde daher dafür plädieren, den Nominierungsvorschlag des Vorstandes mitzutragen UND zugleich im Gespräch mit dem Vorstand und dem Konzil für zukünftige Nominierungsverfahren eine größere Transparenz einzufordern.
Mit besten Grüßen
Jörg Strübing
Am 14.10.2014 09:24, schrieb Stefanie Eifler:
Liebe Mitglieder der Methodensektion,
auf unserer letzten Mitgliederversammlung hat die Sektion über die anstehende Wahl des DFG Fachkollegiums "Sozialforschung" beraten.
Zum Hintergrund: Der Vorstand der DGS hatte eine Liste von KandidatInnen vorgeschlagen, die aus der Sicht der Methodensektion nicht das gesamte Spektrum der Methoden der empirischen Sozialforschung abbilden (siehe unten: Schreiben des Vorstandes der DGS). Da darüber hinaus nicht deutlich wurde, auf welcher Grundlage der Vorstand der DGS die vorgeschlagene Liste erstellt hat, habe ich als Sprecherin der Sektion Methoden gemeinsam mit den Sektionen Familiensoziologie, Modellbildung und Simulation und Medizin- und Gesundheitssoziologie einen Brief an den Vorstand der DGS geschrieben, in dem ich das Vorgehen kritisiert und zwei alternative KandidatInnen für das DFG-Fachkollegium "Sozialforschung" vorgeschlagen habe, nämlich den Kollegen Johannes Kopp und die Kollegin Petra Stein. In der Sprecherversammlung wurde deutlich, dass der Vorstand der DGS nicht bereit ist, auf dieses Anliegen einzugehen.
Fazit: Ergebnis der Diskussion in der Mitgliederversammlung war, dass die Sektion den Vorschlag der DGS nicht unterstützt. Die einzige verbleibende Möglichkeit, unsere KandidatInnen für ein DFG-Fachkollegium durchzusetzen, besteht darin, sie auf der Ebene der ebenfalls bei der DFG vorschlagsberechtigten Hochschulleitungen (von Hochschulen mit DFG-Mitgliedschaft) einzubringen. Als Sprecherin der Sektion Methoden bitte ich deshalb alle Kollegen und Kollegen, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen und auf der Ebene der Hochschulleitungen die Kollegen Johannes Kopp und die Kollegin Petra Stein vorzuschlagen bzw. vorschlagen zu lassen.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit besten Grüßen,
Stefanie Eifler
*Von:* Sonja Schnitzler [Sonja.Schnitzler@kwi-nrw.de] *Gesendet:* Freitag, 19. September 2014 15:28 *An:* Sonja Schnitzler *Betreff:* DFG-Fachkollegienwahl 2015
Liebe Sprecherinnen und Sprecher der DGS-Sektionen,
wir möchten Sie herzlich darum bitten, die Auswahl der vom Vorstand beschlossenen DGS-Vorschläge (siehe unten) für die DFG-Fachkollegienwahl 2015 zu unterstützen. Aufgrund dessen, dass zusammen mit der DGS vier weitere, nicht-soziologische Fachverbände (Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Deutsche Gesellschaft für Demographie, Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft, Deutsche Gesellschaft für Politikwissenschaft) für die vier Kandidat/innen im Fach Empirische Sozialforschung und ein weiterer Fachverband (Deutsche Gesellschaft für Demographie) für das Fach Soziologische Theorie vorschlagsberechtigt sind, und seitens DVPW und DGfP dazu aufgerufen wird, die DVPW/DGfP-Vorschläge zu unterstützen, ist eine disziplinäre Konkurrenzsituation entstanden, die eine möglichst große fachinterne Geschlossenheit notwendig macht, da ansonsten keine Mehrheitsverhältnisse -- weder für die von der DGS noch für die alternativ vorgeschlagenen soziologischen Kandidat/innen -- entstehen können.
Der DGS-Vorstand wird sich nach der Kandidierendenaufstellung mit einer ausführlichen Kritik am neuen Wahlverfahren, das die Komplexität erhöht ohne eine tragfähige Differenzierung zu fördern, an das Präsidium der DFG wenden. Für dieses Mal bitten wir Sie herzlich um Kooperation.
FACH SOZIALFORSCHUNG:
Karin Gottschall (Universität Bremen, Wiederwahl)
Jo Reichertz (Universität Duisburg-Essen, Wiederwahl)
Monika Wohlrab-Sahr (Universität Leipzig, Wiederwahl)
Wolfgang Ludwig-Mayerhofer (Universität Siegen)
FACH SOZIOLOGISCHE THEORIE:
Armin Nassehi (LMU München)
Gesa Lindemann (Universität Oldenburg)
Mit besten Grüßen im Namen des DGS-Vorstands
Stephan Lessenich und Peter A. Berger
i.A. Dr. Sonja Schnitzler
Leitung
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*37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie*
*"Routinen der Krise -- Krise der Routinen"*
*06.-10. Oktober 2014 in Trier*
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