Newsletter der Kommission Forschungstauchen Deutschland – Februar 2008
Die Kommission Forschungstauchen Deutschland versendet die
wichtigsten Neuigkeiten zum Thema Forschungstauchen in Deutschland
und Europa in diesem Newsletter. Das An- oder Abmelden des
Newsletters erfolgt über den folgenden Link der Kommission
Forschungstauchen Deutschland: http://www.forschungstauchen-
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Informationen zum Thema Forschungstauchen in Deutschland und Europa
finden Sie in der Homepage der KFT www.forschungstauchen-deutschland.de.
Dieser und frühere Newsletter der KFT sind auch abrufbar unter:
http://www.forschungstauchen-deutschland.de/newsletter_abo.html /
Abschnitt "Zum Archiv des KFT-Newsletters"
Info zum Thema Erste-Hilfe Ausbildung / Schulung im Bereich
Forschungstauchen
Zusammengestellt von Antje Klawon (ICBM Oldenburg) und Frank Werner
(BG BAU - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft).
Da es in jüngster Vergangenheit immer wieder zu Verständnisproblemen
bezüglich der Ersten-Hilfe-Ausbildung von Forschungstauchern kam,
hier nun der Versuch einen besseren Überblick zu verschaffen.
Vorweg die Klärung des Begriffs Ersthelfer: Ersthelfer ist ein
Status, den man über eine Ausbildung erlangt und den man über
regelmäßiges Training aufrecht erhalten muss.
Wir unterscheiden:
Erste-Hilfe-Kurs = EHK (Erste-Hilfe Ausbildung / Ausbildung zum
Ersthelfer,)
Hintergrund: Vermittlung grundlegender Fähigkeiten zur Ersten Hilfe
in Theorie und Praxis.
Umfang: 2 x 4 Doppelstunden
durch eine von der Berufsgenossenschaft für die Ausbildung zur Ersten
Hilfe ermächtigten Stelle
Inhalte: Rettungskette, Sofortmaßnahmen (Schocklage, Seitenlage, Herz-
Lungen-Wiederbelebung (HLW), Druckverband), Vergiftungen,
Gewalteinwirkungen auf den Kopf, Kälte- und Hitzeeinwirkungen,
Wundversorgung u.a.
Gültigkeit: zwei Jahre, dann ist eine Auffrischung (EHT) nötig.
Erste-Hilfe-Training = EHT
Hintergrund: Auffrischung der Erste-Hilfe Kenntnisse, v.a. in der
Praxis zur Aufrechterhaltung des Ersthelferstatus.
Umfang: 4 Doppelstunden
durch eine von der Berufsgenossenschaft für die Ausbildung zur Ersten
Hilfe ermächtigten Stelle
Inhalte: Rettungskette, Sofortmaßnahmen (Schocklage, Seitenlage, HLW,
Druckverband)
Weitere Themen nach Bedarf der KursteilnehmerInnen
Gültigkeit: zwei Jahre, dann ist ein weiteres EHT nötig
Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)-Training
Hintergrund: Auffrischung der Kenntnisse in der HLW für
Forschungstaucher
durch geeignete Personen (z.B. Ausbilder f. Forschungstaucher)
Zeitumfang entscheidet der Ausbilder
Inhalte: Auffrischung der HLW
Absolviert der Ersthelfer innerhalb von zwei Jahren nach der Erste-
Hilfe-Ausbildung ein Erste-Hilfe-Training bei einer von der
Berufsgenossenschaft für die Ausbildung zur Ersten Hilfe
ermächtigten Stelle, behält die Erste-Hilfe-Ausbildung jeweils für
weitere 2 Jahre (ab Termin des Trainings) ihre Gültigkeit.
Langfristig wird der Ersthelferstatus aufrecht erhalten, solange die
Frist von 2 Jahren zwischen Erste-Hilfe-Ausbildung und Erste-Hilfe-
Training bzw. zwischen Erste-Hilfe-Training und Erste-Hilfe-Training
nicht überschritten wird.
Das jährliche HLW-Training gemäß der Regel „Einsatz von
Forschungstauchern“ (GUV-R 2112, Abschn. 5.5.4) ist eine dringende
Empfehlung, die über die verbindlichen Forderungen der
Unfallverhütungsvorschrift BGV 1 „Grundsätze der Prävention“
hinausgeht.
Hierdurch soll erreicht werden, dass die Handlungssicherheit der
Tauchgruppe im Falle eines Tauchunfalls durch zusätzliches Training
wesentlich erhöht wird. Ein reines HLW Training (ohne die anderen
Themen aus der Ersten-Hilfe-Ausbildung / –Training soll durch
„geeignetes Personal“ in den Betrieben durchgeführt werden.
Als Rhythmus kann man sich z.B. vorstellen:
1. Jahr: Erste-Hilfe-Kurs (2 x 4 Doppelstunden durch eine von der
Berufsgenossenschaft ermächtigten Stelle, HLW ist inbegriffen)
= Vorraussetzung zur Prüfungszulassung
2. Jahr: HLW-Training bei einer geeigneten Person
3. Jahr: Erste-Hilfe-Training (4 Doppelstunden durch eine von der
Berufsgenossenschaft ermächtigten Stelle, HLW ist inbegriffen)
4. Jahr: HLW-Training bei einer geeigneten Person
5. Jahr: Erste-Hilfe-Training (4 Doppelstunden in einem
berufsgenossenschaftlich anerkannten Betrieb, HLW ist inbegriffen)
6. s.o.
Die Unterweisung in der Handhabung von Rettungsmitteln (z.B.
Sauerstoffkoffer) ist hiervon nicht betroffen. Diese ist gemäß UVV
„Grundsätze der Prävention“ (BGV A1) wenigstens jährlich
aktenkundig durchzuführen.
Neben den Bestimmungen der GUV-R 2112 sind u. a. auch die Forderungen
der UVV "Grundsätze der Prävention" (BGV A 1) § 26 zu beachten.
Hier wird die Anzahl der Ersthelfer vor Ort geregelt.
In der Regel arbeiten die Tauchgruppen (ebenso, wie auch
Industrieunternehmen) eigenständig, was zwangsweise damit verbunden
ist, dass in dieser Tauchgruppe auch ein Ersthelfer mit "gültiger"
Ausbildung zur Verfügung zu stehen hat. Dieser hat an der Tauchstelle
jederzeit anwesend zu sein.
Das bedeutet aber auch, dass dieser Ersthelfer nicht der im Wasser
befindliche Taucher sein kann, weil dieser - während des Tauchgangs
- gerade nicht zur Verfügung steht. Rotiert die Tauchgruppe über
die einzelnen Positionen (TEL, SM, ST, ET), sollte folglich jedes
Gruppenmitglied in Hinblick auf die Erste-Hilfe Aus- bzw. Fortbildung
auf dem neusten Stand sein.
Um den gesetzlichen Vorgaben zu genügen, würde aber ein Ersthelfer
mit gültiger Ausbildung genügen, dieser darf dann aber nicht Tauchen.
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Weitere Fragen bitte an: info(a)forschungstauchen-deutschland.de

Kommission Forschungstauchen Deutschland
(The German Commission for Scientific Diving)
P. Fischer (Sprecher)
Alfred-Wegener-Institut
Biologische Anstalt Helgoland
Building A
D-27498 Helgoland
Phone: +49(4725)819-3344
Fax: +49(4725)819-3369
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