Newsletter der Kommission Forschungstauchen Deutschland - Oktober 2007
Die Kommission Forschungstauchen Deutschland versendet die wichtigsten Neuigkeiten zum Thema Forschungstauchen in Deutschland und Europa in diesem Newsletter. Das An- oder Abmelden des Newsletters erfolgt über den folgenden Link der Kommission Forschungstauchen Deutschland: http://www.forschungstauchen- deutschland.de/newsletter_abo.html. Um eingebundene / angehängte PDF Dateien öffnen zu können, benötigen Sie einen Acrobat Reader. Diesen können Sie unter der Adresse "http://www.adobe.com/products/acrobat/ readstep2.html" kostenlos herunterladen. Weiterer Informationen zum Thema Forschungstauchen in Deutschland und Europa finden Sie in der Homepage der KFT www.forschungstauchen-deutschland.de. ********************************************************
Am 15. /16. 10. 2007 fand im Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) in Bremerhaven das erste internationale „Symposium for Occupational Scientific Diving” statt. Politischer Höhepunkt der Veranstaltung war die Konstituierung des European Scientific Diving Committee (ESDC).
Das ESDC setzt sich aus Repräsentanten insgesamt acht europäischer Länder zusammen: Jean-Pierre Feral (Frankreich), Martin Sayer (United Kingdom), Barbara Swerpel (Polen), Giorgo Caramanna (Italien), Roger Lindblom (Schweden), Alain Norro (Belgien), Juha Flinkman (Finnland) und P. Fischer (Deutschland). Erster Sprecher des Komitees ist J.-P. Feral, seine Stellvertreter sind M. Sayer and P. Fischer.
Damit geht ein Prozess zu Ende, der nun schon mehrere Jahrzehnte andauert. Eine wichtige Station war zuletzt ein Treffen im Jahr 2000 in Banyuls sur – mer, wo „Minimum Standards for European Scientific Divers / Advanced European Scientific Divers“ beschlossen wurden. Allerdings hatte sich im Nachgang dieser Konferenz herausgestellt, dass nicht bei allen Teilnehmern der konstitutionelle Rückhalt in den Wissenschaftsgremien und den politischen Verwaltungen der jeweiligen Länder vorhanden war. Dadurch entwickelte sich die Implementierung der Einführung der Dokumente von Banyuls in der Folge sehr uneinheitlich. Um künftig entsprechende Fehlentwicklungen zu vermeiden, wurde die Zugehörigkeit zum ESDC an strenge Kriterien gekoppelt. Das Komitee kennt drei Stufen der Mitgliedschaft: Full members, Associated members und Committed members. Abhängig ist die jeweilige Stufe vom Stand der Implementierung des ESD / AESD im jeweiligen Land, von der Legitimierung des jeweiligen Repräsentanten durch ein nationales Forschungstaucherkomitee und vom Grad der Verankerung dieses Komitees in staatlichen und wissenschaftlichen Organisationen. Full Members sind derzeit nur Großbritannien, Frankreich, Finnland, und Deutschland. Nur in diesen Ländern existieren jeweils nationale, von staatlichen Organisationen anerkannte Forschungstaucher-Komitees, und der ESD / AESD ist bereits als Zertifikat eingeführt.
Für die betroffenen Forschungstaucher und wissenschaftlichen Einrichtungen reicht es natürlich nicht aus, wenn die ESD / AESD – Zertifikate derzeit nur von 4 europäischen Ländern gegenseitig anerkannt werden. Insofern stellt die Konstituierung des ESDC nur eine weitere Etappe auf dem Weg der Harmonisierung nationaler Regulationen dar. Das ESDC sieht sich als organisatorischen Kern, der sich so schnell wie möglich, aber auf Grundlage klarer Kriterien verbreitern soll. Die im Komitee vertretenen „Associated members“ und „Committed members“ sind zuversichtlich, diese Kriterien innerhalb einiger Jahre erarbeiten zu können. Es ist davon auszugehen, dass sich weitere Länder angesichts der mit einer Mitgliedschaft im ESDC verbundenen Vorteile einer größeren Mobilität der betroffenen Fachleute und des besseren wissenschaftlichen Austauschs anschließen werden.
Das Symposium selbst war aber auch in wissenschaftlicher Hinsicht sehr erfolgreich. In wissenschaftlichen Vorträgen am ersten und am zweiten Tag zeigten Vertreter aus unterschiedlichen EU- Mitgliedstaaten die hohe Expertise des wissenschaftlichen Tauchens in Europa. Interessante Fachvorträge rund um die Themen Unfallversicherungsschutz und Gefährdungsanalyse, Tauchmedizin, das neue Regelwerk „Einsatz von Forschungstaucher“ sowie die Zertifizierung zum Europäischen Wissenschaftstaucher ESD und AESD rundeten das Bild der Veranstaltung ab.
Mit insgesamt 95 Teilnehmern aus mehr als 10 Ländern war das von der Kommission Forschungstauchen Deutschland und von der Deutschen Forschungstauchervereinigung am AWI ausgerichtete Symposium zudem vollständig ausgebucht, was das enorme Interesse an dem Thema zeigt. Weitere Höhepunkte des Symposiums, das u. a. auch in der regionalen und überregionalen Presse Beachtung fand, waren auch die Posterausstellung zu wiss. Tauchprojekten sowie die technische Ausstellung von modernem Tauchequipement der Firmen Domeyer, Bauer und Poseidon.
Die Kommission Forschungstaucher Deutschland bedankt sich bei allen Teilnehmern, die zum Gelingen des Symposiums beigetragen haben.
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